Das Integrations- und Kunstcáfe Einblick                              

Direkt neben dem Kaarster Rathaus befindet sich ein Café der besonderen Art. Nicht nur für das leibliche Wohl wird gesorgt, sondern auch für die Begegnung der Besucher mit Kunst. Begleitet werden die Gäste dabei von Personal, das sich aus behinderten und nicht-behinderten Kaarstern zusammensetzt.

Kunstcafés kennt Brigitte Albrecht aus ihrer Heimat zur Genüge. In den Niederlanden ist die Verbindung von Gastronomie und Kultur schon längst etabliert. In ihrer Wahlheimat Kaarst war die Situation jedoch eine andere. Hier mangelte es eher an Orten, die zum Verweilen und sich Treffen einladen, und die so eine für den örtlichen Zusammenhalt wichtige Rolle einnehmen.Um dieses Manko zu beseitigen, wurde zunächst der Förderverein „Café Einblick“ gegründet und 2004 das gleichnamige Café im Herzen der Stadt Kaarst eröffnet. Seitdem gibt es einen offenen Treffpunkt für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen. Zum Anziehungspunkt wird das Café zusätzlich durch die besondere Atmosphäre: Nicht der Trubel eines trendigen Coffeeshops beherrscht das Lokal. Stattdessen gibt es die Möglichkeit zum zwanglosen Austausch oder Betrachten der ausgestellten Kunst.

Neben der sozialen Funktion, die das Café schon durch seine bloße Existenz für seine Besucher leistet, wird hier auch Integration ganz praktisch vorgelebt. Derzeit arbeiten im Service- und Küchenbereich acht Mitarbeiter mit einer geistigen Behinderung – gemeinsam mit fünf Mitarbeitern ohne Behinderung. Das Café bietet so eine der wenigen Arbeits- und Ausbildungsangebote für Menschen mit geistiger Behinderung in der Region. Praktika im Café oder Sozialleistungen, die hier abgeleistet werden können, erweitern zudem die sozialen Kompetenzen von Jugendlichen.Dass das Angebot ein voller Erfolg ist, merkt man nicht nur den Besuchern an, die im Café neue Kontakte finden und mitunter aus jahrelanger Isolation herausfinden. Auch die Presse berichtet seit Längerem regelmäßig über das Projekt, sodass Eigenwerbung längst nicht mehr nötig ist, um das Café zu füllen.
Text: Matthias Frenzel   Quelle: (www.weltbeweger.de)   Video auf: www.kunst-kaarst.de

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