Die damalige Ritterburg Lauvenburg wurde erstmals im Jahre 1300 urkundlich erwähnt. Sie befindet sich nördlich der A 52 an der Broicherseite. In ihrer heutigen Form besteht sie seit 1897, nachdem der damalige Hausherr Christian Schaurte in der Nähe der alten Anlage eine Villa im englischen Landhausstil erbaute, so wie wir die Lauvenburg heute kennen. Besonders auffällig ist das dreiflügelige Torhaus mit überhöhtem Mitteltrakt und großem Toreingang.
Es ist in Neurenaissanceschmuckformen als Fachwerkbau errichtet und dient als Wohnung und Wirtschaftsgebäude. Das gegenüberliegende Gestüt hat sich mit der Zucht und Ausbildung von Trabrennpferden einen Namen gemacht.
Aus der Geschichte: Im 18. Jahrhundert war der Freiherr von Frentz Besitzer des Anwesens. In den folgenden Jahren war die Burg Zankapfel zwischen den Freiherren von Kortenbach und der Familie Feissel von Gymnich. Man musste 1755 mit Soldaten vor die Burg ziehen, um die Kortenbachs zu verdrängen. Dabei soll die Freifrau von Kortenbach selbst wacker die Burg mitverteidigt haben. Während des Siebenjährigen Krieges diente die Lauvenburg als französisches Lazarett nach der Schlacht bei Krefeld. Die 25 Franzosen, die in diesem Lazarett starben, wurden „im Bend“ begraben. Als letzten adeligen Besitzer verzeichnet die Chronik den Freiherrn Franz Hugo Edmund Beißel zu Gymnich. Er verkaufte die Burg 1825 an den Düsseldorfer Großkaufmann Wilhelm Peltzer, der aus der bekannten Aachener Kaufmannsfamilie stammte. Historiker wissen, dass diese Familie, die unter anderem im Gewürzhandel tätig war, am Niederrhein eine große Rolle spielte und über eine Niederlassung in Düsseldorf verfügte. Wilhelm Peltzer machte aus dem Anwesen einen Sommersitz. Um die Jahrhundertwende verkaufte die Witwe Peltzer die langsam zerfallene Burg an den Neusser Schraubenfabrikant Schaurte, während die Familie Peltzer auf den nahegelegenen Krauserhof zog. 1897 war dann das Schicksal der Burg besiegelt. Da das Grundwasser gesunken war und die Fundamentierungspfähle verfaulten, war der Abriss unvermeidbar. Wie fest das Mauerwerk dennoch war, merkte man bei den Abbrucharbeiten. Pioniere aus Köln mussten nach Kaarst kommen, um die meterdicken Wände zu sprengen. In der Nähe der Burg wurde dann die großzügige, heute noch bekannte Villa im englischen Landhaus-Stil errichtet.
Sprachdateien zur Lauvenburg sind hier zu hören.
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