St. Aldegundis in Büttgen

Alt St. Aldegundis in BüttgenDie Pfarrgemeinde St. Aldegundis Büttgen besitzt zwei Kirchen. Die „neue“ Pfarrkirche wurde in den Jahren 1959/60 westlich der Achse der alten Kirche erbaut, als sich eine Erweiterung der alten Pfarrkirche als unzweckmäßig erwies. Der Baubeginn der alten romanischen Kirche kann 1166 angesetzt werden. Neben einer Erwähnung der Kirche als Pfarrkirche um 1300 steht als weiteres Datum fest, dass der Feldhof zu Büttgen seit 1395 Patronathof der Kirche war. Über 200 Jahre der Baugeschichte der Kirche liegen auch heute noch im Dunkel. Die Brandschätzungen und Plünderungen der Söldnertruppen bei der Belagerung von Neuss 1447/75 beim Truchsessischen Krieg 1585/86 und im Dreißigjährigen Krieg 1618-48 haben Büttgen und seiner Kirche übel mitgespielt. Viele Häuser wurden zerstört; es gab viele Tote. Im Pfarrarchiv vorhandene Urkunden der Vergangenheit wurden vernichtet. Es folgten zwei Jahrhunderte der Ruhe, in denen sich die Bevölkerung nur langsam erholte. Erst dann wurde ein weiterer Ausbau der Kirche erforderlich. Zwischen 1868 und 1896 wurde die Kirche erneuert und erweitert z.B. wurde 1895 die Holzdecke ersetzt und von dem Maler Wunderwald die Ausmahlung vorgenommen. Wegen erheblicher Bauschäden musste die romanische Kirche in den sechziger Jahren geschlossen werden. In den Jahren 1970/71 wurde die Untersuchung dieser Bauschäden abgeschlossen. Ein Restaurierungsplan wurde aufgestellt, der in den folgenden Jahren verwirklicht wurde. Nach einer Bauzeit von 17 Monaten war am 24./25. September 1960 der Tag der feierlichen Einweihung der „neuen“ St. Aldegundis Kirche gekommen. Die Weihehandlung nahm der Kölner Weihbischof Joseph Ferche vor. In den Jahren 1985/86 erfolgte eine Außenrenovierung der alten Kirche, bei der u.a. auch die Schallarkaden des Glockengeschosses erneuert und das Langhaus sowie der Turm eingeschlämmt und mit einem neuen Anstrich versehen wurden (klick ins Foto oben rechts). 

Das äußere Erscheinungsbild der romanische und modernen St. Aldegundis Kirche lebt in einem unausgesprochenen Spannungsverhältnis zwischen Harmonie und Wandel. Die moderne Kirche liegt gleichsam der romanischen zu Füssen. Dieses Sinnbild war vorgegeben durch die Topographie. Das romanische Gebäude steht auf einer Geländeerhebung. Diese Exponiertheit im Gelände prägte bis zum 17. Jahrhundert ihre Funktion. In ihren Mauern fühlten sich die Gläubigen nicht nur im geistig-seelischen Sinne geborgen, sondern dort fanden sie auch Schutz bei Angriffen militärischer Verbände und herumziehender Banden. Den eigenen Schutz übernahm dann die St. Sebastianus Schützenbruderschaft. Die Verquickung von weltlicher und geistlicher Aufgabenstellung des Kirchenraumes in der damaligen Zeit und bei der Bruderschaft ist bis in die heutige Zeit in der Geschichte des Ortes Büttgen fest verankert. Die Pfarrpatronin der Gemeinde, die heilige Aldegundis, starb 684 als Äbtissin im französischen Maubeuge in dem von ihr gegründeten Frauenkloster. Besonders verehrt werden in der Pfarrgemeinde St. Aldegundis der hl. Apostel Matthias und der hl. Bischof Ludger, von denen sich Reliquien in der Pfarrkirche befinden.

Das im Oktober 2011 durch einen Sturmschaden beschädigte Turmkreuz der Kath. Pfarrkirche Alt St. Aldegundis im Kaarster Ortsteil Büttgen wurde am 12. Juli 2013 noch fast zweijähriger Renovierung wieder auf der Kirchturmspitze angebracht worden. Dank eines ungenannten Sponsors konnten die Kugel und der Wetterhahn vergoldet werden. Fotos von der Kreuzsegnung und der Montage sind hier zu finden:
https://www.kunst-kaarst.de/Fotogalerie

Text und weitere Infos von der Webseite von St. Aldegundis.Alt St. Aldegundis in Büttgen / Foto: Copyright by Klaus Stevens


 

 

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