Stelen im Kaarster Ortsteil Holzbüttgen
Als im März 2013 gleich drei neue Kunstwerke in Holzbüttgen aufgestellt wurden, sprachen die Verantwortlich zu Recht vom „Kunstpaket für Holzbüttgen“. Denn Franjo Rademacher konnte als Vorsitzender des „Förderkreis Holzbüttgen“ nicht nur die Mitgliederversammlung davon überzeugen, sich am Stelenprojekt zu beteiligen, sondern auch seine Frau Ulla. Als Künstler konnte der Neusser Bildhauer Jürgen Zaun gewonnen werden, der zuvor schon einige Kunstwerke im öffentlichen Raum realisiert hatte. Geboren wurtde Jürgen Zaun 1959 geboren in Neuss, 1978 Abitur
1979 – 82 Ausbildung zum Steinbildhauer, seit 1985 freischaffend als Bildhauer und Dozent tätig, 1986 Anerkennung als Künstler, Fachhochschule Kunst und Design Köln, 1993 – 96 Studium der Sozialarbeit – FH Düsseldorf, lebt und arbeitet in Neuss
Bereits die ersten konzeptionellen Überlegungen sorgten für Aufmerksamkeit, denn für die Großskulptur „Findling auf Säulen“ begab man sich auf die Suche nach einem zwei Tonnen schweren Naturstein. Zwar wurde man nach langer Suche bei einem Steinmetz in Aachen fündig, doch letztlich machte der gleichzeitig beauftragte Statiker mit seinen Berechnungen eine Abholung überflüssig. Technisch wäre eine Realisierung möglich gewesen, doch die nicht berechenbare Gefahr durch Sachbeschädigung oder Vandalismus erschien den Verantwortlichen dann doch als zu großes Risiko.
So kam es dann zu einem interessanten Kompromiss: Ein deutlich kleinere Granitstein auf fünf Edelstahlstäben wurde in Höhe des Eingangsbereichs vor dem Wohnhaus der Graf-Recke-Stiftung als Stele am Bruchweg aufgestellt und ein weiteres Kunstwerk „Das Tor – Objekt 717“ direkt gegenüber auf der Wiese vor dem Kath. Pfarrzentrum. Mit seiner Höhe von 3,00 m, einer Breite 2,70 m sowie den drei großen Granitsteinen zwischen den Pfeilern harmoniert es nicht nur hervorragend mit dem „Findling auf fünf Stäben“. Das Tor steht auch in direkter Sichtachse zu einer weiteren Stele in etwa 160 m Entfernung.
Beim Stelenobjekt „Findling auf fünf Stäben“ handelt es sich um die nun realisierbare Umsetzung der ursprünglich geplanten Großskulptur, die sich aus statischen Gründen nicht verwirklichen ließ. Die Intention des Schenkungsgebers, ein Kunstwerk schaffen zu lassen, das verdeutlicht, dass jede Stadt so stark ist wie die Ortsteile die sie tragen, wurde auch in der verkleinerten Version – bei der ein Granitstein von fünf filigranen Edelstahlstangen getragen wird – umgesetzt. Das Objekt fand in der geographischen Mitte der Stadt, auf einer Stele in Holzbüttgen auf dem im Eigentum der Stadt stehenden Eckgrundstück im Eingansbereich vor dem Wohnhaus der Graf-Recke-Stiftung seinen Platz.
Die Künstlerin Yvette Gastauer-Claire wurde 1957 in Esch-sur-Alzette/ Luxemburg geboren. Sie studierte Kunst an der Ecole des Arts et Métiers, Luxembourg. Im Auftrag des Großherzoglichen Hofes von Luxemburg, entwarf sie die nationale Seite der luxemburgischen Euromünzen. Außerdem bekommt sie viele Auslandsprojekte, darunter in Deutschland, Frankreich und Belgien. Die Bronzeplastik der Luxemburgischen Bildhauerin Yvette Gastauer-Claire „Die Reisende“ – gestiftet von Ulla und Franjo Rademacher – passt thematisch ausgesprochen gut zum Standort vor der Regiobahn-Haltestelle Kaarst-Mitte.
Die Stelenfigur mit ihren zwei Koffern in den Händen steht sowohl für den willkommenen Gast in Holzbüttgen als auch für den heimkehrenden Mitbürger.
Stelenstandorte in Holzbüttgen